Unglaubliche Erfahrung: EASM Konferenz 2023

Die Konferenz der EASM tagte in diesem Jahr in Belfast, Nordirland. Lukas Wildförster (EASM Stipendiat des ASS) fasst seine Eindrücke zusammen.

Studierenden-Seminar

Der Kickoff fand am Samstag, dem 09.09.23 mit dem Beginn des Studierendenseminars statt. Unsere Gruppe von Studenten aus aller Welt (Brasilien, Japan, Südafrika, Simbabwe Pakistan, Europa) umfasste 45 Studierende. Der erste Tag begann mit gemeinsamen Eisbrecherspielen, um sich untereinander kennen zu lernen. Danach gab es einige Präsentationen zum diesjährigen Thema: „Forward thinking in Sport Management: Inclusivity, Accessibility, and Sustainability“. Daraufhin wurden wir in acht verschiedene Gruppen aufgeteilt und bekamen die Aufgabe einen bestehenden Sport so zu modifizieren, dass die Inklusion erhöht und die Barrieren für Menschen mit Behinderung gesenkt werden und diesen somit die Sportpartizipation zu vereinfachen. Auf Basis unserer Idee sollte eine Art Businessplan inklusive Kennzahlen, Marketingstrategie und Sponsorenwerbung erstellt und am Ende des 4-tägigen Seminars vor einer 7-köpfigen Jury präsentiert werden.

Am gleichen Abend ging es für die gesamte Gruppe zum Eishockey Champions League Spiel zwischen Belfast und Bozen in die Eishockey Arena. Der nächste Tag stand ganz im Sinne des Erlebens der nordirischen Sportkultur. Nach einem kurzen, jedoch sehr erhellenden Vortrag über Inklusion im Rugby Sport wurden wir selbst aktiv und haben bei bestem irischen Wetter Fußball, Rugby und Galic Football gespielt. Bei den Sportaktivitäten wurde sehr deutlich, dass alle teilnehmenden Studierenden aus dem Sportbereich kommen und von der ersten Sekunde stand ein großer, jedoch gesunder Ehrgeiz im Raum, der die Gruppe schnell zusammengebracht hat. Der Abend wurde mit einem gemeinsamen Abendessen im Common Market abgeschlossen.

Am nächsten Tag stand ein Nachhaltigkeitsprojekt auf dem Programm, bei welchem wir innerhalb unserer Gruppen Logos für unsere Businessidee entwickelt und designed haben. Am Nachmittag sind wir ins Nationalstadion der Nordiren gefahren und wurden sowohl durch das Stadion als auch das Museum geführt. Besonders deutlich wurde dabei, wie weit entwickelt das Thema Barrierefreiheit im Sport und besonders bei Sportstätten im Vergleich zu Deutschland ist. Da keiner der teilnehmenden Studierenden eine Einschränkung hatte, wurde es für viele von uns besonders deutlich, da das Problem im Alltag oft übersehen wird.

Am nächsten Tag war es dann so weit, um der Jury unsere Idee bestmöglich zu präsentieren und sie zu überzeugen. Alle acht Gruppen haben ihre sehr innovative Ideen präsentiert und die Jury zog sich zur Beratung über den Sieger zurück, welcher am letzten Tag der Konferenz verkündet werden sollte. Am Abend nach den Präsentationen fand dann die große Eröffnungszeremonie im Rathaus von Belfast statt, an der 545 Delegierte aus aller Welt teilnahmen, was das größte Teilnehmerfeld in der 30-jährigen Geschichte der EASM bedeutete.

EASM Konferenz

Am Mittwoch begann der Auftakt zur dreitätigen Konferenz im Europa Hotel. Das Programm bestand aus drei zweistündigen Blöcken in denen Forscher aus aller Welt in 20-minütigen Präsentationen die neuesten Ergebnisse ihrer aktuellen Studien vorstellten. Es gab jeweils acht verschieden Räume, die sich jeweils mit einem Themenblock wie beispielsweise Sport und Nachhaltigkeit, Sport und Sponsorship, Konsumentenverhalten im Sport oder auch Sportevents befassten. Die Qualität der Vorträge wurde sowohl vom Inhalt als auch von den Präsentationsfähigkeiten der Vortragenden beeinflusst, wodurch diese teilweise durchwachsen ausfielen. Der Großteil der von mir besuchten Präsentationen war jedoch sehr interessant und bereichernd.

Der zweite Tag wurde größtenteils durch Workshops geprägt, welche sehr spannend waren, da man mit verschiedensten Forschern in Kleingruppen angeregt diskutieren und sich über verschiedene Themengebiete austauschen konnte. Dabei ist mir aufgefallen, dass manche Teilnehmer zu Beginn eher wenig Respekt gegenüber den Ideen eines Bachelorstudierenden hatten und ich mir den Respekt bei manchen erst erarbeiten musste. Dieses Verhalten kann ich jedoch teilweise verstehen, wenn zuvor schlechte Erfahrungen an den eigenen Unis gemacht wurden. Jedoch wurden wir vom überwiegenden Großteil der Delegierten sehr respektvoll behandelt und es gab immer ein offenes Ohr für Anregungen, was ich als sehr positiv empfunden habe. Der dritte Tag bestand aus weiteren Präsentationen und Workshops zu erweiterten Themengebieten, welche sehr aktuell sind, wie beispielsweise E-Sport. Am Abend stand dann das große Galadinner im Hotel Titanic auf dem Plan, welches freudig erwartet wurde. Für diesen Abend haben wir glücklicherweise im Voraus von Stefan Walzel einen groben Dresscode erhalten, damit wir nicht fehl am Platz wirkten, was ich persönlich als sehr hilfreich empfunden habe. Das Dinner wurde von einem Streichquartett begleitet und fand in einer sehr angenehmen, nicht zu versteiften Atmosphäre statt. Im Rahmen der Ehrungen für die besten Wissenschaftler des Jahres, wurde meine Gruppe für die beste Präsentation des Studierendenseminars und somit als Sieger des Sport Management Games 2023 geehrt. Nach Abschluss des offiziellen Teils, gab es noch eine zweistündige Party, welche ich ebenfalls als sehr abwechslungsreich und als guten Abschluss empfunden habe.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die EASM-Konferenz 2023 inklusive des Studierendenseminars alle meine Erwartungen übertroffen hat und auch organisatorisch vollkommen reibungslos ablief. Ich kann die Konferenz nur jedem weiterempfehlen, da es auf der einen Seite eine unglaubliche Erfahrung ist und man sehr viele interessante und nette Menschen sowohl unter den Studierenden als auch den Delegierten trifft und somit das persönliche Netzwerk auf jeden Fall deutlich erweitert wird. Ohne den ASS wäre ich wahrscheinlich nicht frühzeitig auf die EASM aufmerksam geworden und diese unglaubliche Erfahrung wäre mir enthalten geblieben, dafür ein großes Dankeschön!